Antisemitische Sprechchöre aus dem BVB-Block Verein bezieht nach Vorfall im Derby Stellung

Redakteur
BVB-Fans im Derby.
Im Gästeblock sollen antisemitische Sprechchöre von Dortmunder Anhängern skandiert worden sein. © IMAGO/Kirchner-Media
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Die Polizei zog nach dem Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund noch ein grundsätzlich positives Fazit. Am Samstag war es laut Polizei größtenteils friedlich geblieben. Offenbar spielten sich jedoch innerhalb des BVB-Gästeblocks skandalöse Szenen ab.

BVB reagiert auf Vorfall

Wie die „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus NRW“ berichtet, wurden am Samstag beim Revierderby antisemitistische Sprechchöre von Dortmunder Anhängern im Gästeblock skandiert. „Diese trugen einheitliche Pullover, auf denen das Hooligan-Symbol sowie in altdeutscher Schrift die Worte „Fight together“ abgedruckt waren. Bereits vor Anpfiff hatten einzelne Personen aus der Gruppe in klar abwertender Art und Weise die gegnerische Mannschaft und Fans mit „Ihr Juden“-Rufen adressiert“, schrieb die Organisation am Montagabend in einem Beitrag auf Facebook und Twitter.

Zudem soll eine Person laut der Informationsstelle während des gesamten Spiels lautstark antiziganistische Kommentare geäußert haben. „Nachdem die gegnerischen Fans „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“ skandierten, antworteten einige Mitglieder der Hooligan-Gruppe, indem sie „Steht auf, wenn ihr Juden seid“ riefen.“

Mittlerweile hat auch Borussia Dortmund auf die Vorwürfe reagiert. „Antisemitismus ist keine Meinung!“, schreibt der BVB auf Twitter. „Wir haben erst durch diesen Tweet davon erfahren und bitten Zeugen, sich an die Polizei zu wenden. Der BVB stellt sich klar gegen Antisemitismus.“

Staatsschutz ermittelt

Mittlerweile ermittelt auch der Staatsschutz. „Nachdem die Polizei Gelsenkirchen am Dienstag Erkenntnisse über volksverhetzende Fangesänge während des Fußballspiels des FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund erlangt hat, sind umgehend entsprechende Ermittlungen durch den Staatsschutz eingeleitet worden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Zum Thema
  • Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) nimmt Meldungen über antisemitische Vorfälle auf und unterstützt Betroffene von Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen.
  • Sie befindet sich in Trägerschaft des Vereins für Aufklärung und demokratische Bildung e.V., wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert und arbeitet eng mit dem Bundesverband RIAS zusammen.
  • Auf Grundlage der gemeldeten Fälle und eigener Recherche verfasst RIAS NRW regelmäßig landesspezifische Berichte über Antisemitismus, betreibt Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit und trägt so zum Kampf gegen Antisemitismus bei.