
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Michael Kerkering am 27. Dezember 2022 gestorben. „Die Schulgemeinde des Petrinums trauert“, schreibt Bertold Hanck auf der Homepage des Gymnasiums, der wie Kerkering lange Jahre am Petrinum unterrichtete.
Hanck: „Auch die, die nicht von ihm unterrichtet wurden, lernten Herrn Kerkering im Laufe ihrer Oberstufenzeit kennen und schätzen, denn er betreute die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II in den verschiedenen Oberstufenteams über 30 Jahre lang. Im Laufe seiner Dienstzeit waren dies ca. 2.500 Schülerinnen und Schüler.“
„Dorstener Modell“
Kerkering habe das sogenannte „Dorstener Modell“ mit entwickelt, das eine Abkehr vom alten Klassenverband hin zum Kurssystem in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium St. Ursula ermöglichte. Dabei sei auch Englisch als Abiturfach erstmals am Petrinum möglich geworden.
Michael Kerkering gehörte zu den Lehrern, die an der Schule jeder kannte, auch wenn man als Schüler nicht von ihm in Englisch und/oder Französisch unterrichtet wurde. Hanck: „Besonders in Erinnerung behalten alle Michael Kerkering aber wegen seines unkonventionellen Auftretens, das durch seine Studienzeit an der Sorbonne geprägt war. Lederjacken und schwarze Polohemden gehörten ebenso dazu wie schwarze filterlose Gitanes-Zigaretten und noch schwärzerer Kaffee, den er – immer schon früh aus Münster angereist – für die Kollegen kochte.“ Viele im Kollegium hätten den Kaffee aber „eher für Medizin als für ein Genussmittel“ gehalten, so Hanck.
„Freundlich-humorvolle Art“
Wie Hanck weiter ausführt, mochten Lehrer wie Schüler Michael Kerkerings freundlich-humorvolle Art „frei von jeglicher Anbiederung und Distanzlosigkeit“. „Für alle ansprechbar konnte sich jede und jeder auf seine Hilfsbereitschaft wie auf kompetente fachliche Beratung, besonders in allen schulrechtlichen Fragen, verlassen.“
Auch nach seiner Pensionierung sei Kerkering dem Petrinum, „solange es gesundheitlich möglich war“ verbunden gewesen, etwa durch die Teilnahme an den Abiturientenentlassungen. Hanck: „Die, die Michael Kerkering am Petrinum erlebt haben, werden sich weiter gern an ihn erinnern.“