
An den 24 Tagen vor Weihnachten öffnet unsere Redaktion täglich Türen zu Orten, die für die Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich sind. Heute hinter der Tür: die Artenschutzschmiede am Katzenbusch.
Auch ein kräftiges Rütteln dürfte da nicht helfen: Die Türen der Artenschutzschmiede auf dem Areal am Katzenbusch sind in diesen Tagen verschlossen. Das ehemalige Bergbau-Gebäude bleibt zu, damit hier verschiedene Tierarten geschützt den Winter verbringen können. Eine Einflugschneise ermöglicht es Vögeln und Fledermäusen dennoch, im Gebäude ein- und auszugehen, beziehungsweise zu fliegen.
Einen Blick ins Innere ermöglicht das Unternehmen Heimaterbe, das hinter dem Projekt steckt, dennoch: Denn eine Kamera im Inneren macht das Geschehen hinter den Steinmauern sichtbar. Mit dem Gerät ließ sich etwa feststellen, dass sich ein Waldkauz in dem früher als Schmiede genutzten Gebäude angesiedelt hat.

Möglich macht die grüne Oase eine Kooperation zwischen Heimaterbe und namhaften Unternehmen und Institutionen. Heimaterbe unterstützt etwa die Drogeriekette dm durch diese ökologische Fläche dabei, eigene negative Umweltauswirkungen auszugleichen. Das Projekt geht über gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsflächen hinaus, den Unternehmen geht es darum, die gesamte Ökobilanz in den grünen Bereich zu bringen.
Umgestaltung für Artenschutz
Flächen wie das ehemalige Schmiedegebäude der Zeche „Ewald 5“ in Herten gehören zu denen, die Heimaterbe neu plant und gestaltet, heißt es vom Unternehmen. Heimaterbe nutzt mehrere ehemalige Zechenflächen in und um das Ruhrgebiet, die brach liegen. Wo früher der Bergbau auf Arealen tätig war, wolle Heimaterbe jetzt aktiv für fachgerechten Artenschutz sorgen. Die rund 100 Jahre alte ehemalige Schmiede hat Heimaterbe zusammen mit lokalen Partnern speziell zum Zwecke des Artenschutzes für verschiedene Tiergruppen umgestaltet und vom Schmiedegebäude zur Artenschutzschmiede weiterentwickelt.

Für den artengerechten Umbau hat Heimaterbe Nistkästen für verschiedene Vogelarten, unter anderem einen Schleiereulen-Nistkasten, Fledermausflachkästen, und Wildbienennisthilfen errichtet. Dazu hat das Team geeignete Quartiers-Strukturen in der schmalen Unterkellerung des Gebäudes als Winterquartier für die Tiere angelegt. Steinhaufen dienen als Rückzugsort für Amphibien, Reptilien und Säugetiere.
Zahlreiche Vorrichtungen sollen Quartiere für Singvögel wie die Mehlschwalbe, den Gartenrotschwanz und viele weitere bieten. Auch Greifvögel wie Turmfalken sowie Artengruppen der Fledermäuse, Amphibien, Reptilien, Insekten und Säugetiere sollen artgerechte Bedingungen vorfinden. In den nächsten Jahren plant Heimaterbe, auch das Umfeld so zu entwickeln, dass die potenziellen Bewohner auch geeignete Nahrungshabitate vorfinden.