Weihnachten im Wohn- und Pflegezentrum für Gerda Janke (90) aus Herten Einsam ist sie nicht

Redakteur
Gerda Janke sitzt, im Hintergrund ist ein Schild mit einer 90 und ein Hocker mit Schalke-Logo zu sehen.
Gerad Janke in ihrem Zimmer im Wohn- und Pflegezentrum Gertrudenau in Scherlebeck. © Jonas Alder
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„Wir sind hier eine Gemeinschaft“, sagt Gerda Janke. Seit mehreren Jahren lebt sie im Wohn- und Pflegezentrum Gertrudenau in Herten-Scherlebeck. Sie meint die insgesamt neun Frauen, mit denen sie auf einer Station wohnt. „Das ist sehr schön, hier ist einer für den anderen da. Und wir versuchen anderen zu helfen, die nicht so gut drauf sind“, sagt sie.

Schon mehrere Weihnachtsfeste hat sie hier verbracht. Und immer noch ist die 90-Jährige dabei, wenn es ums Backen von Plätzchen geht oder das Schmücken des Wohnbereichs. „Wenn ich mich im Advent aufs Fest vorbereite, kommt Weihnachtsstimmung auf. Ich bin froh, dass ich bei den Aktivitäten noch mitmachen kann.“

Was ihr jedoch wichtiger ist als Weihnachten, sogar noch wichtiger als der Dunkelbier-Vorrat in ihrem Zimmer, den ihr Sohn regelmäßig aufstockt: der FC Schalke. Nach dem Tod ihres Mannes haben sie zehn Jahre lang Freunde zu Spielen mitgenommen. „Schalke ist mir wichtiger als alles andere“, sagt Gerda Janke. Bis heute hängt eine Postkarte von Freunden in ihrem Zimmer. Die Karte ist aus Mailand, aus der Zeit des gewonnenen Uefa-Pokal-Spiels 1997. „Bei dem Auswärtsspiel bin ich nicht mit gewesen“, sagt sie.

„Hier wird alles so schön gemacht“

Dabei könnte sie auch Alemannia-Aachen-Fan sein, denn von dorther stammt sie ursprünglich. Bis heute schaut sie zwar, wie der Verein spielt, doch: „Schalke liegt einfach näher“, sagt sie.

Nun wartet die 90-Jährige wie viele andere auch in diesen Tagen aufs Christkind – „das kommt ja, wenn man lieb ist“, sagt Gerda Janke. Einsam fühlt sie sich dabei nicht: „Hier wird alles so schön gemacht, da empfinde ich es nicht so, als wäre ich alleine.“