
Barbara Werth begrüßt den Wegfall der Maskenpflicht sehr. „Darauf habe ich schon lange gewartet“, sagt die Marlerin. Besonders genoss sie in dieser Woche eine Hin- und Rückfahrt mit dem Zug nach Düsseldorf. „Das ist irgendwie eine neue Lebensfreude, wenigstens bei mir“, sagt Barbara Werth. Auf längeren Fahrten störte sie die Maske schon, an der grundsätzlichen Notwendigkeit hatte sie aber nie Zweifel. „Ich bin zum Glück gesund geblieben und genieße jetzt die neue Freiheit.“
Ende nach langer Zeit
Knapp zweieinhalb Jahre lang war der Mund-Nasenschutz im öffentlichen Personennahverkehr Pflicht. Der Wegfall sei nicht nur für die Fahrgäste eine Erleichterung, sondern auch für die Angestellten. „Unsere Fahrer haben einen verantwortungsvollen Beruf. Sie müssen auf den Verkehr und die Sicherheit der Fahrgäste achten“, sagt Vestische-Sprecher Jan Große-Geldermann. Darum könne es nicht die primäre Aufgabe der Fahrer sein, bei Passagieren auf das Tragen von Masken zu achten. Zu 97 Prozent hätte es in dieser Hinsicht aber ohnehin keine Schwierigkeiten gegeben, so Jan Große-Geldermann: „Die Fahrgäste haben sich überwiegend daran gehalten.“

Das bestätigt Ismayil Bagirv. Als Busfahrer der Vestischen konnte er das Verhalten der Passagiere gut beobachten. „Fast alle Leute haben sich an die Maskenpflicht gehalten“, sagt Ismayil Bagirv. Dass er jetzt nicht mehr darauf achten muss, dass alle Insassen im Bus ihre Masken tragen, empfindet er als Erleichterung für seine Arbeit.

Selbstverständlich darf jeder Mensch weiter freiwillig eine Maske tragen, wenn er das möchte. Das findet auch Rosario Milazzo. „Jeder, der eine Maske tragen möchte, soll sie tragen. Das soll auch seine Freiheit sein.“ Öffentliche Verkehrsmittel nutze er aus Kostengründen selten, aber wenn eine Maske beispielsweise in Ämtern noch Vorschrift ist, hat der Marler kein Problem damit, sie auch aufzusetzen. Zum Coronavirus meint Rosario Milazzo: „Wenn ich mich anstecke, stecke ich mich an, da kann man nichts dran ändern.“
Zwei Stunden Maske auf
Für Ante Mrcela ist der Wegfall eine große Erleichterung. Mit dem Bus legt er öfter Strecken zwischen Marl, Dorsten und Gelsenkirchen zurück. Dabei hat er je nach Verbindung bis zu zwei Stunden lang eine Maske auf. Ante Mrcela findet es aber völlig in Ordnung, wenn sich Menschen weiter schützen wollen.
Artur Stöber ist die aktuelle Entscheidung relativ egal. „Ich trage auch weiterhin Maske“, sagt er und stellt klar: „Das ist ein so geringer Aufwand. Wie lange fahre ich denn mit dem Bus? Vielleicht zehn Minuten am Stück.“ Das sei für ihn nie eine Belastung gewesen.
