
Ob bei den Rettungskräften, in Ämtern oder im Nah- und Fernverkehr: Menschen, die in diesen Bereichen tätig sind, werden immer häufiger Opfer von Beleidigungen, Bedrohungen und tätlichen Angriffen. Bereits seit zwei Jahren läuft die Kampagne „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die jetzt auch Nicht-Uniformierte in den Fokus rückt. Dazu gehören Mitarbeitende im Einzelhandel und der Gastronomie.
Tanja Kajan, Diana Badbanchi-Humme und Silke Schwarz, Mitarbeiterinnen und Betriebsratsmitglieder einer großen Einzelhandelskette in Marl, berichteten Gewerkschaftern und Bürgermeister Werner Arndt jetzt im Stadthaus 1 aus ihrem Arbeitsalltag: „Ich wurde sehr übel von einem älteren Kunden beleidigt und bedroht“, erzählte Diana Badbanchi-Humme. „Die Leute werden immer aggressiver, das belastet einen natürlich auch psychisch“, so Tanja Kajan.
„Wir machen nur unseren Job“
Ihr Betrieb hat 86 Mitarbeitende, die alle die gleichen Erfahrungen machen. Die Mitarbeiterinnen sind enttäuscht über die fehlende Wertschätzung und den zunehmenden Hass, der ihnen immer häufiger entgegenschlägt: Tanja Kajan: „Wir machen doch nur unseren Job“. Sie fordert Respekt und eine würdevolle Behandlung.
Bürgermeister Werner Arndt ist entsetzt: „Es muss sich etwas ändern – Schluss mit der Gewalt! Diese Taten sind keine Kavaliersdelikte und müssen angemessen bestraft werden.“ Am 1. Mai wird es im Rahmen der Maikundgebung in Recklinghausen eine Ausstellung und Diskussionsrunde geben.