Schnee in NRW Kilometerlange Staus und Ausfall von ÖPNV

Autos bremsen an einem Stauende auf der verschneiten Autobahn 72.
In NRW kommt es zu einzelnen Unfällen und Staus wegen des Wintereinbruchs. © picture alliance/dpa
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Nach den stürmischen und regenreichen vergangenen Wochen, teils mit Unwetter- und Hochwasserwarnungen, ist der Schnee nach NRW zurückgekehrt. Einige Zentimeter davon bis ins rheinische Flachland haben Pendlern am Donnerstagmorgen viel Geduld abverlangt. Obwohl der Winterdienst im Großeinsatz war, gab es in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen Behinderungen auf den Straßen.

Laut dem WDR-Verkehrsstudio gab es auf den Autobahnen im Land bis zu 250 Kilometer Stau. In Wuppertal wurde der Busverkehr komplett eingestellt, auch in anderen Städten fuhr der ÖPNV nur eingeschränkt. Im Sauerland und im Bergischen Land hatten Lastwagen Probleme an den Steigungen. Besonders betroffen war ein Streifen von Bergisch Gladbach über Wuppertal und Essen bis ins nördliche Ruhrgebiet.

„Alle Fahrzeuge unserer Autobahnmeistereien sind im Einsatz“, schrieb die Autobahn-Gesellschaft in Westfalen auf Twitter. Trotzdem brauchten Autofahrer Geduld. „Fahrt vorsichtig – wir arbeiten so schnell wir können!“, schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Auf den Straßen gab es nach ersten Angaben der Polizei Hunderte Glätte-Unfälle. Dabei wurden auch einige Menschen verletzt.

Busverkehr in Wuppertal eingestellt – Busunfall in Herdecke

In Wuppertal hatten die Stadtwerke den Busverkehr bis etwa 9.00 Uhr komplett eingestellt. Auf den Straßen habe es in Wuppertal, Remscheid und Solingen rund 70 Glätte-Unfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher. In Kierspe im Märkischen Kreis musste die Polizei eine Bundesstraße sperren, nachdem sich ein Lastwagen auf der rutschigen Strecke quergestellt hatte.

In Herdecke war am Morgen ein Linienbus mit 14 Schulkindern von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Ampel geprallt.

Auch unter anderem in Dortmund, Schwerte und im Kreis Unna hat es am Morgen mehrere Unfälle gegeben.

In weiten Teilen des Landes sorgte der Schneefall aber nur für vergleichsweise geringe Probleme. „Auf eine solche Wetterlage sollte im Januar jeder vorbereitet sein“, sagte eine Polizeisprecherin in Dortmund.

Autobahnen in NRW: Mehr als 220 Kilometer Stau

Auf den Autobahnen ging es vielerorts langsamer voran als sonst. Laut dem WDR-Verkehrsstudio gab es gegen 8.15 Uhr in ganz Nordrhein-Westfalen bereits mehr als 220 Kilometer Stau. Betroffen waren unter anderem die Autobahnen 1 und 3, 40, 42, 43. Auf der A3 kam es in Richtung Oberhausen zwischen Hilden und Mettmann zu einer Verzögerung von einer Stunde. Weil es dort bergauf geht, mussten Autofahrer wegen der Schneeglätte sehr langsam fahren.

Der Winterdienst war auf den Autobahnen und in den Städten im Einsatz. „Fahrt vorsichtig – wie arbeiten so schnell wir können!“, schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg bei Twitter.

Weitere Schneeschauer und Glätte in NRW erwartet

Auch in den kommenden Tagen rechnet der Deutsche Wetterdienst mit kaltem Winterwetter und Glättegefahr. Die Temperaturen erreichen maximal ein bis fünf Grad, in Hochlagen minus zwei bis plus ein Grad. In der Nacht auf Freitag könnte es insbesondere im Süden des Landes einzelne Schneeschauer geben. Auf einigen Strecken müssten Autofahrer mit gefrierender Nässe rechnen.

Die Duisburger Polizei appellierte an alle Autofahrer, sich genügend Zeit zum Scheibenkratzen zu nehmen. „Nur mit enteisten Scheiben hat man einen guten Durchblick“, schrieb die Behörde bei Twitter.

dpa/karie